Der 2. Spandauer Neustadtlauf

Sonntagmorgen, 7.30 Uhr. Die Neustadt schläft. Vereinzelt hört man ein Kleinkind weinen, Nachtschwärmer mit dunklen Augenringen wanken nachhause, die Hunde werden unruhig, weil das Morgen-Pipi drückt.

Sonntagmorgen, 30.09.2018, 7.30 Uhr, 9 Grad. Zwei handvoll Menschen wuseln im Koeltzepark umher. Da werden Kartons entladen, Körbe, Taschen, Tüten. Und dann wird ausgeschwärmt, Schilder angebracht, Absperrband gespannt, Markierungshütchen aufgestellt. Die vom Wirtschaftshof Spandau gesponserten Marktstände kommen auch und werden bestückt: Mit Pokalen, mit Papieren, mit Muffins, Getränken und Obst, mit Kiez-Infos. Die ersten Neugierigen spazieren vorbei, von ihren Hunden ungeduldig weitergezerrt – Zeit für’s Frühstück!

Gegen die Kälte hilft nur Bewegung … schon kurz vor 9 Uhr trudeln die ersten Läuferinnen und Läufer ein, drehen erste Runden, laufen sich warm. Mittlerweile sind die Pokale durchsortiert, die Beutel mit den Gewinnen sind fertig bestückt und stehen bereit. Kreidespuren zeigen den Weg durch den Park, aber hier verläuft man sich auch nicht so leicht. Nur die Spur zum Ziel war wohl nicht deutlich genug und führte zu Abwegen, aber dazu noch später.

Plötzlich sind ganz viele Leute da. Großes „Hallo!“ hier und „Huhu!“ dort. Registrieren, nachregistrieren, Startnummer entgegen nehmen. Leider gab es Probleme mit den T-Shirts zur Veranstaltung, es wurde nur ein Bruchteil dessen geliefert, was bestellt worden war. Zwischendrin ist die Anmeldung ein Knäuel. Auf die Liste mit den Verbesserungen für nächstes Jahr kommt unter anderem eine ausgefeiltere Abwicklung der Anmeldung und Startnummernausgabe. Was letztes Jahr noch recht einfach zu bewerkstelligen war, war diesmal schwieriger, bei sage und schreibe 72 Teilnehmerinnen und Teilnehmern!

Aber um 10 Uhr können die kleinsten Läuferinnen und Läufer starten und sie drehen tapfer ihre Runde! 10.10 Uhr geht es für die etwas älteren Kinder los und um 10.30 Uhr macht sich das Hauptfeld auf den Weg! Die schiere Menge Menschen macht es beim Ausgeben der „Runden-Gummis“ anfangs etwas schwer, später zieht sich das Feld in die Länge, da wird es wieder etwas einfacher. Den schnellsten Läufern unfallfrei ein Gummiband in die Hand zu drücken hat leider nicht immer ganz reibungslos funktioniert, aber am Ende war dann doch alles gut. Alles? Nun … der Sieger des Hauptlaufs hat glatt noch ein paar Extrameter absolviert, weil er im Eifer des Gefechts den Abbieger zum Ziel nicht gesehen hatte.

Schneller als erwartet waren schließlich alle im Ziel, auch die Walkerinnen und Walker, die natürlich etwas länger brauchen. Aber bei herrlichem Sonnenschein und schließlich auch sehr angenehmen Temperaturen warteten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gerne auf die „Siegerehrung der besonderen Art“ mit Kategorien wie „kleinste Schuhgröße“, „kürzeste Anreise“ oder „fröhlichste Zielankunft“. Und so wurden nicht nur die Schnellsten geehrt, sondern auch so Manche(r), der/die gar nicht damit gerechnet hatte.